Luc Biland: Informationen zu Long Covid

Luc Biland, 22 Jahre
3.5 Jahre Long-Covid Betroffener, jetzt genesen

Mir ist bewusst, wie gross der Bedarf an fundierten Informationen und Orientierungshilfen für Betroffene ist. Diese Erkrankungen sind nicht nur komplex, sondern oft tiefgreifend beeinträchtigend – körperlich, psychisch und sozial. Viele Betroffene kämpfen seit Monaten oder Jahren mit Symptomen, die ihren Alltag massiv einschränken, und stehen dabei vor der Herausforderung, die Mechanismen hinter diesen Beschwerden zu verstehen und die richtigen Schritte einzuleiten.

Aktuelle Datenlage & oxidativer Stress als zentraler Treiber: Mittlerweile haben über 60 Betroffene ihre Laborergebnisse geteilt. Fast alle (ausser drei Personen) zeigen nachweislich massiven oxidativen Stress. Dieser oxidative Stress entsteht durch eine permanente Überaktivierung des Immunsystems, ausgelöst durch Viruspersistenz (besonders Spike-Proteine aus Covid-Infektion oder Impfung). Diese anhaltende, niedriggradige Entzündung (Low-grade inflammation) führt zu hohen Konzentrationen freier Radikale (ROS – reaktive Sauerstoffspezies), welche körpereigene Zellen massiv schädigen, Zellmembranen zerstören und einen starken Nährstoffmangel verursachen können. In Folge entsteht ein Teufelskreis aus chronischer Fatigue, Schmerzen und weiteren Symptomen. Es zeichnet sich deutlich ab, dass oxidativer Stress einer der Hauptfaktoren der Long-Covid-Symptomatik ist.

Cimetidin – wichtige Klarstellungen: Viele setzen aktuell grosse Hoffnungen auf Cimetidin. Jedoch zeigen aktuelle Erfahrungen eindeutig, dass Cimetidin nur unter ganz bestimmten Umständen helfen kann:

  • Cimetidin hilft ausschliesslich bei Fällen, in denen eine EBV-Reaktivierung der alleinige oder primäre Treiber der Symptome ist. Betroffene mit rein EBV-bedingten Beschwerden sind oft eingeschränkt, aber selten komplett bettlägerig.
  • In schweren Fällen, insbesondere in den initialen Phasen mit ausgeprägter Bettlägerigkeit und extremer Fatigue, steht fast immer oxidativer Stress im Vordergrund. Hier wird Cimetidin alleine praktisch keine Verbesserung bringen.
  • Bisher haben von ca. 300 Betroffenen nur etwa fünf Personen deutlich von Cimetidin profitiert, oft in Kombination mit Valacyclovir.

Genetische Faktoren und Häufung bei Frauen: Auffällig ist, dass Frauen (insbesondere zwischen 40 und 59 Jahren) häufiger betroffen sind. Vermutet wird eine genetische Veranlagung, die Entstehung von oxidativem Stress begünstigt. Hormonelle Schwankungen, wie bei der monatlichen Menstruation, erhöhen bei Frauen das Risiko genetischer Veränderungen, welche diese Prozesse verstärken können.

Oft werden diese genetischen Faktoren von der Mutter auf das Kind übertragen, weshalb häufig Elternteile und Kinder gleichzeitig betroffen sind. Ähnliche genetische Zusammenhänge werden aktuell auch bei Fibromyalgie und ME/CFS (schon vor der Pandemie) vermutet.

Erste Hinweise bezüglich Ernährung (Zucker und Kohlenhydrate): Erste Beobachtungen zeigen, dass viele Betroffene stark auf Zucker und Kohlenhydrate reagieren, welche möglicherweise Symptome verschlechtern. Wir stehen hier noch ganz am Anfang, aber ein wichtiger Zusammenhang scheint wahrscheinlich. Eine Reduktion von Zucker könnte erste Linderungen bewirken.

Dringende Empfehlung – was tun?

  1. Teste zuerst oxidativen Stress (empfohlenes Labor: Tägerwilen).
  2. Anschliessend Ergebnisse direkt mit Dr. Michaela Fux besprechen (www.immunologin.ch). Sie bietet individuell angepasste Therapieempfehlungen.

Podcast & Medienarbeit: Der Podcast von Philippe Kuhn zum Thema Long-Covid mit Dr. Maja Strasser liefert wichtige Hintergrundinformationen. Dr. Michaela Fux wird ebenfalls bald eine Folge aufnehmen. Danach werde ich in einer weiteren Folge meine Geschichte detailliert schildern. 
Zum Spotify-Podcast von Philippe Kuhn

Wir arbeiten eng mit Medien, Verbänden und Fachleuten zusammen, um oxidativen Stress als Biomarker und wichtigen Faktor für Long-Covid/Post-Vac offiziell zu etablieren. Sobald diese Anerkennung gelingt, werden neue Forschungen und Therapien möglich. Medikamente wie BC007, welche gezielt Viruspersistenz adressieren, geben zusätzlich Hoffnung.

Bitte hilf mit, diese Informationen zu verbreiten – nur gemeinsam können wir entscheidende Fortschritte erzielen!

  • EBV-Reaktivierung:
    Eine geschwächte TH1-Immunantwort (TH2-Shift) kann latente Viren wie Epstein-Barr (EBV) reaktivieren.


  • Oxidativer Stress:
    Ein Ungleichgewicht zwischen reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und antioxidativen Systemen führt zu Zellschäden und chronischen Entzündungen.


  • Tryptophan-Stoffwechsel:
    Veränderungen im Serotonin- und Kynurenin-Stoffwechsel können neurologische Symptome verstärken.

  • Insulin-/Glukagonsynthese:
    Dysregulationen im Energiestoffwechsel tragen zu Fatigue und Energiemangel bei.


  • TH2/Histamin-Dominanz:
    Eine überaktive TH2-Antwort kann Entzündungen und Mastzellaktivierung auslösen.

Eine fundierte Diagnostik ist der erste Schritt, um die zugrunde liegenden Prozesse besser zu verstehen. Empfohlene Tests umfassen:

  • Oxidativer Stress:
    Superoxiddismutase (SOD), Glutathion (GSH und GSSG), Lipidperoxidation (z. B. 8-ISO-Prostaglandin).

  • EBV-Diagnostik:
    Serologie (Anti-VCA-IgG, Anti-VCA-IgM, Anti-EBNA-1-IgG) und PCR-Test zur aktiven Reaktivierung.

  • Weitere Marker: Immunstatus (TH1-/TH2-Balance), Tryptophan-Stoffwechsel (Serotonin und Kynurenin).

Long Covid Information

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© 2025 Luc Biland



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